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Karl-Theodor zu Guttenberg war zu Gast im Hamburger Presseclub

Er fühlt sich heute so richtig angekommen im Leben, erzählt Karl Theodor zu Guttenberg locker, charismatisch und sympathisch den Mitgliedern des Allgemeinen Hamburger Presseclubs... Zum Weiterlesen HIER klicken.

...wo er am Abend des 9. November 2023 zu Gast war.

Im Gespräch mit Ilka Steinhausen (NDR) und Matthias Iken (Hamburger Abendblatt) berichtete der frühere Verteidigungsminister offen von seinem harten Aus als Politiker, dem damals straffen Zeitplan, seinem Leben in den USA und seiner Leidenschaft für gute Texte.

Mit 36 Jahren wurde Karl-Theodor (KT, wie er sich bei LinkedIn nennt) CSU-Generalsekretär; kurze Zeit später jüngster Wirtschafts- und dann Verteidigungsminister, er war DER Hoffnungsträger der Union. Durch seine erfrischende Art wirkte er als Politiker „anfassbar“, wie es Ilka Steinhausen formulierte. Bis dann die Plagiats-Affäre um seine Doktorarbeit die Schlagzeilen um seine Person bestimmten. Nach seinem Rücktritt zog KT mit seiner Familie in die USA. „Ich war platt und mir hat die Art der Amerikaner gutgetan“, gesteht er. „Wenn Du dort am Boden liegst, wird nicht noch mit Häme nachgetreten, wie es hier oft der Fall ist. Du wirst motiviert, wieder aufzustehen und weiterzumachen.“ 

Mittlerweile arbeitet er hauptsächlich als Moderator für RTL+ und Buch-Autor. „Weil heute auch Social Media dazu gehört“, veröffentlicht KT auf LinkedIn Kurztexte. Dort schreibt er regelmäßig kleine Anekdoten seines Lebens auf, beinahe poetisch, auf jeden Fall gefühlvoll, ungeschönt, aber immer bedacht. „Es war eigentlich nicht geplant, dass ich so häufig etwas poste. Aber wie es so oft ist, braucht das irgendwann eine Regelmäßigkeit. Nun veröffentliche ich jeden Sonntag einen kleinen Text.“ Das zahlt sich aus: Knapp 60.000 Menschen folgen ihm mittlerweile und wollen an seinem Leben teilhaben. 

Erfrischend offen beantwortete KT alle Fragen. Musste er über eine Antwort nachdenken, nahm er sich die Zeit. Machte dann Witze, wenn sie passten. Wurde ernst, wenn es die Situation erforderte. Er schien entspannt auf der Bühne, das Scheinwerferlicht kennt er. 

„Anfassbar“ wirkt der heute 51-Jährige immer noch. Insbesondere, als er erzählte, dass er seine früheren Personenschützer immer noch jährlich zum gemeinsamen Bratwurst-Essen und Biertrinken einlädt. „Man muss sich das mal vorstellen – die hätten sogar eine Kugel mit ihrem Körper abgefangen, nur um mir das Leben zu retten! Viele nehmen das zu selbstverständlich hin. Mir sind meine Bodyguards ans Herz gewachsen und ich bin ihnen dankbar!“ 

Einen Weg zurück in die Politik kann sich Karl-Theodor zu Guttenberg nicht vorstellen, „keinen Nanometer“, er beobachtet die Politik lieber von außen. 

Er freut sich stattdessen auf die Veröffentlichung seiner neuen Reportage „Die Macht der Kirche“. 

Nach dem eineinhalbstündigen Talk blieb Karl-Theodor zu Guttenberg noch auf ein paar Drinks beim Presseclub. Viele der anwesenden Mitglieder nutzten die Gelegenheit, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, ihm weitere Fragen zu stellen, die der Oberfranke gerne beantwortete. Bis sein Taxi kam, war der Veranstaltungsort erfüllt von guten Gesprächen und befreitem Gelächter. 

Foto: vntr.media